Willi Münstermann bringt Glanz in die Rheinlandhalle

Das altehrwürdige Gebäude bot am vergangenen Wochenende bei der 26. Auflage des Willi-Münstermann-Pokals die Bühne für 360 Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer, die aus dem ganzen Bundesgebiet in die Seidenstadt anreisten. Sie repräsentierten 41 Vereine und vertraten 11 von 13 Landesverbänden der Deutschen Eislauf-Union. Im Aufgebot des Veranstaltungszeitplans war auch erstmals der Erwachsenenwettbewerb um die 1. Willi-Münstermann-Medaille. Hier meldeten sich gut 40 „Adults“, die der Einladung des veranstaltenden Schlittschuh-Clubs Krefeld folgten. Der Verein schrieb den für NRW völlig neu konzipierten Wettbewerb, der sich an internationalen Formaten orientiert, als Pilotprojekt aus und war über die Resonanz hoch zufrieden. Der Erwachsenensport ist im Eiskunstlaufen ein enorm anwachsender Mitgliederbereich in den Vereinen. Angespornt durch Formate wie „Dancing on Ice“ melden sich auch immer mehr Spätberufene an und wollen auf dem glatten Untergrund Eis sportlich aktiv werden.

Aber auch für den Leistungssport im Eiskunstlaufen konnte man sich am Wochenende Vorbilder ansehen. Mit Nargiz Süleymanova trat bei den Juniorinnen, Deutschlands zweithöchster Startkategorie, die im Rennen um die Teilnahme an den Juniorenweltmeisterschaften führende Kölnerin an, die mit 138,74 Punkten den Wettbewerb haushoch gewann. Ein solches Feuerwerk an Dreifachsprüngen und -kombinationen sieht die Rheinlandhalle im Wettbewerb eher selten, auch wenn Nargiz ab und an am Landesstützpunkt Krefeld trainiert. Was für Nargiz, die das Ziel verfolgt, Anfang März in Tallinn bei der JWM an den Start zu gehen, ein Trainingswettkampf darstellte, war für andere die Vorbereitung auf die an Karneval im westfälischen Dortmund stattfindende Landesmeisterschaft oder den ebenfalls Anfang März am Bundesstützpunkt in Dortmund ausgerichteten Deutschlandpokal der Deutschen Eislauf-Union.

Insgesamt stellten sich auch 56 Krefelder*innen der Konkurrenz vor heimischem Publikum und durften entweder mit hochwertigen Glaspokalen oder Glasmedaillen die Siegerehrung verlassen. Hochwertige Preise sind ein Markenzeichnen der Veranstaltung, die traditionell mit großzügiger Unterstützung der Familien Hans-Werner und Harald Münstermann, den Söhnen des Namensgebers, vergeben werden. Die Vorsitzende des Vereins, Jutta Zimmermann, konnte auch Prominenz in der Halle begrüßen. Unter den Wertungsrichtern befanden sich mit Dagmar Lurz-Prott und Marina Kielmann gleich 2 ehemalige Spitzenathletinnen, die das Deutsche Eiskunstlaufen in den 1970er, 80er und 90er vertraten. Dagmar Lurz, Vizeeuropa- und Vizeweltmeisterin, Olympia- Dritte von 1980 in Lake Placid und Marina Kielmann, Vizeeuropameisterin im Eiskunstlaufen 1992 in Lausanne, Olympia- Zehnte 1988 und 1992 in Calgary und Albertville, vielfache Medaillengewinnerin im Eiskunstlaufen und Rollkunstlaufen waren auf Einladung des Schlittschuh-Clubs gerne in die Seidenstadt gekommen.

Gut 45 ehrenamtliche Helfer, darunter viele Ehemalige, waren mit tatkräftiger Unterstützung dabei, den Wettbewerb auch zu einem gesellschaftlichen Erlebnis für gut 1.000 Menschen zu machen, die im Gefolge der 360 Teilnehmer*innen als Begleiter, Trainer oder Offizielle die städtischen Eishallen stürmten. 23 Wettkampfoffizielle aus Berlin, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Nordrhein-Westfalen einschließlich des Präsidenten des Eissport-Verbandes NRW, Friedrich Dieck, sorgten für die Bewertung der Wettkampfleistung, die man im Netz unter Ergebnissen einsehen kann.

Der Vorstand des Schlittschuh-Club Krefeld 1978 ist dankbar für die großartige Unterstützung, die von allen Seiten bereitgestellt wurde. Mit diesem TEAM macht es Spaß und ist man gerne bereit, ehrenamtlich Zeit zu investieren, konnte die Vorsitzende, Jutta Zimmermann, am Sonntagnachmittag erschöpft und glücklich zugleich sagen.

Pressebereicht des Vereins vom 27. Januar 2020